Skip to main content
Tradingideen

Trump gewinnt wie der billigste Autoverkäufer

Finanzmärkte haben gewöhnlich einen guten Riecher für Deals und Abkommen. Das Zollabkommen hat an der Börse einen Gewinner in stars and stripes.

Die Reaktion des Deutschen Aktienindex am Tag nach dem Zollabkommen war so einfach wie erklärbar. Als Montags früh die ersten privaten Anleger den sogenannten deal noch feierten, zogen sich die institutionellen Teilnehmer aus dem DAX im Tagesverlauf mehr und mehr zurück. Die einhellige Meinung am Markt drehte dahin, dass Trump die EU ganz schön in den Regen gestellt hat. Ursula von der Leyen wirkte beim Handschlag mit Trump wie eine unbedarfte Autokäuferin, die sich von einem dubiosen Händler ziemlichen Murks zu überteuerten Preisen hatte andrehen lassen, dafür aber glücklich war, dass der Händler den Tank einmal voll gemacht hatte. So nahmen es Anleger auch bezogen auf europäische Autoaktien auf. Denn das Zollabkommen ist alles andere als großartig für die Europäer. Immerhin müssen die nationalen Regierungen noch zustimmen – wer weiß, ob final alles so bleibt wie es ist.

So muss man zum Ende des Juli auch feststellen, dass Trump einiges wieder gerade gerückt hat. Der US-Dollar erholte sich schon wieder Richtung 1,15 Dollar zum Euro und die globale Börsenlandschaft präsentiert sich Ende Juli mit einer eher ungewöhnlichen Übersichtskarte: Während man in den vergangenen Jahren über die Dominanz der US-Techriesen sprach, spielen europäische Indizes 2025 oben mit – und zwar nicht nur die Schwergewichte. „Besonders die deutschen Nebenwerte im SDAX und MDAX zeigen seit Wochen beachtliche Form und profitieren von den in Aussicht gestellten Infrastrukturprogrammen“, so Thomas Soltau vom Smartbroker, bei dem Anleger auch kleine Titel wie HeidelbergerDruck oder Deutz zuletzt wiederentdeckt und nach oben geschoben haben. Allerdings hat Europa seine Performance insgesamt im Grunde bis Juni abgeliefert und seitdem wendet sich das Blatt wieder Richtung Trump. Er gewinnt am Ende nämlich doch.

Amis laufen dann doch

Allen voran zeigt der Nasdaq 100 zuletzt wieder zunehmende Schwungkraft und hat sich im Performancevergleich sogar am Euro Stoxx 50 vorbeigeschoben. „Auch Aktien wie Delta Airlines, AMD, Caterpillar oder JP Morgan unterstreichen, dass die Nachholrally in den USA durch alle Branchen zieht. Der Dow Jones kratzt an seinem Rekordhoch und international lässt er Indizes wie den Nikkei als Schlusslicht weit hinter sich“, so Jürgen Molnar von RoboMarkets. Kurzfristig hingegen mahnt das Aktienklima auch in den USA zur Vorsicht. Die Quartalssaison läuft nach Titeln wie Amazon, Apple und Nvidia Anfang August so langsam aus. „Die Angstbarometer wie der Fear & Greed-Index liegen auf Euphorielevel“, so Experte Molnar. Der Nasdaq 100 bewegt sich mittlerweile seit 60 Handelstagen über seinem 20-Tage-Durchschnitt – das gab es zuletzt zur Jahrtausendwende. Gut neun von zehn Indizes notieren derzeit über dem Monatsdurchschnitt – statistisch kein Dauerzustand.

Volatilität billig

Schlussendlich zeigen die Notierungen von VIX und VDAX, dass die Absicherung eines privaten Portfolios für die oft kritischen Monate August und September sehr günstig ist. „Die Volatilitäten liegen nahe den Jahrestiefs“, so die Experten der Börse München. Im Falle des VIX bedeutet die ein Level von 14. Zum Vergleich – Anfang April lag die Volatilität in der Panik bei mehr als 50 Zählern. Wer sein Portfolio absichern möchte, kann einen Blick auf Put-Optionsscheine werfen. Zertifikateanbieter wie JP Morgan, UBS oder die DZ Bank bieten auf ihren Homepages alle Informationen, die man haben muss, um die Funktionsweise zu verstehen wie man Depots sichert. Praktisch geeignet dafür sind Put-Optionsscheine wie jener mit der Kennnummer SJ6M6K – ein S&P 500 Put mit Laufzeit Dezember 2025 und Basis bei 6.500 Zählern.

Hinterlasse ein Kommentar