In Frankfurt klammern sich die Anleger jetzt an den Strohhalm, dass am Ende alles nicht so heiß gegessen werden könnte, wie es gekocht wurde. Meint, auch der DAX steigt, obwohl sich der Republikaner Donald Trump bereits zum Sieger der Wahl erklärt und in der Tat die Tür zum Weißen Haus schon sehr weit aufgestoßen hat. Während er in seiner Siegesrede das „goldene Zeitalter“ Amerikas ankündigt, dürfte man sich in den Führungsetagen so mancher Exporteure in Europa und China nicht ganz so optimistische Gedanken über eine sich nun verändernde Welt machen, was die Handelsbeziehungen mit der größten Volkswirtschaft angeht.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
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Autobauer unter Druck
Hofften auch die deutschen Autobauer bis zuletzt auf einen Sieg der Demokraten, dürften für sie nun noch härtere Zeiten anbrechen. Da ist es fast schon eine Ironie des Schicksals, dass BMW an diesem Morgen seine Quartalszahlen veröffentlicht. Nach dem Gewinneinbruch bei Audi von 91 Prozent klingen die 84 Prozent beim Konkurrenten BMW zumindest nicht mehr überraschend dramatisch. Zwar machen auch die Münchener dafür vor allem das schwache China-Geschäft verantwortlich, aber die von Trump angedrohten Strafzölle dürften zu einem weiteren Belastungsfaktor auf der schon langen Liste der Autobauer werden.
Haussieren und damit vom Trump-Trade profitieren kann auf der anderen Seite der Bitcoin, der auf ein neues Rekordhoch ausbricht. Trump hat keinen Hehl aus seiner Neigung zu Kryptowährungen gemacht, hier könnte also in positiver Sicht ebenfalls ein „goldenes Zeitalter“ anbrechen und den Bitcoin in Richtung 100.000 Dollar führen. Wegen einer noch expansiveren Schuldenpolitik der USA, sollte auch der Kongress an die Republikaner gehen, wonach es aktuell aussieht, steigen die Renditen amerikanischer Staatsanleihen. Mal sehen, was die US-Notenbank Fed am morgigen Donnerstag daraus macht.