Während der eine am 20. Januar ins Weiße Haus einziehen wird und quasi durchregieren kann, stellt der andere spätestens fünf Tage vorher die Vertrauensfrage und wird bald gar nicht mehr regieren können. Diametraler zueinander könnte das, was in den vergangenen 24 Stunden in den USA und Deutschland passiert ist, nicht laufen. Der Republikaner Donald Trump steht vor einem triumphalen Sieg, seine Partei holt nicht nur das Präsidentenamt, sondern auch den gesamten Kongress. Und der SPD-Kanzler Olaf Scholz feuert am Abend Finanzminister Lindner und löst damit die Ampelkoalition auf.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Hier erfahren Sie, wie Sie bei Robomarkets günstig in Aktien und ETFs anlegen.
Der Blick auf die Börse bestätigt diese Entwicklungen eindrucksvoll. Während an der Wall Street neue Rekorde angesagt waren, fielen die Kurse im DAX nach einer ersten Mitläufertaktik gestern dann doch in sich zusammen. Allen voran die Autobauer spiegeln die Sorgen der deutschen Wirtschaft vor einer zweiten Ära Trump wider. Nach dem Regierungschaos in Berlin dürfte es nur noch eine Frage von Stunden sein, wann sich der Index die 19.000er Marke von unten anschaut. Auch das bisschen Hoffnung auf einen Richtungswechsel in der deutschen Politik und auf die entscheidenden Wachstumsimpulse für die Wirtschaft sollte nicht ausreichen, die noch vor kurzem zum Greifen nahe 20.000 zeitnah wieder auf die Titelseiten zu bringen.
Denn die gestrige Reaktion der Börse war nur der Anfang einer Entwicklung, die sich in den kommenden Monaten, wenn nicht gar Jahren fortsetzen dürfte. Waren US-Aktien schon bislang die Favoriten in den Portfolios der weltweiten Investoren, dürfte sich ihr Anteil nun noch weiter erhöhen. Wegen Umschichtungen in großem Stil dürften die Wall Street und Europas Börsen, allen voran der DAX damit nun genauso getrennte Wege gehen wie die Koalitionäre in Berlin.