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Tradingideen

Verwirrung im Handelsstreit zwischen den USA und China    

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

Noch überwiegt an der Börse die Hoffnung auf eine Lösung im Handelsstreit vor allem zwischen den beiden größten Volkswirtschaften USA und China die Unsicherheit. Doch das Blatt könnte sich schnell wieder wenden. Denn aktuell herrscht Verwirrung darüber, ob und wann beide Seiten miteinander sprechen und welche Zölle nun eigentlich wofür gerade fällig werden.

Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

Vor zwei Wochen ruderte US-Präsident Trump bereits zurück und kündigte an, Chips und Smartphones aus dem Reich der Mitte nicht mit 145 Prozent Zoll belegen zu wollen. Jetzt gibt es Meldungen, dass China die Vergeltungszölle von 125 Prozent auf einige in den USA hergestellte Halbleiter ebenfalls zurückgenommen habe. Offiziell ist noch nichts und gleichzeitig ist zu hören, dass Peking erst mit Washington verhandeln wolle, wenn Trump die Zölle vorher zurücknimmt, was der Republikaner wiederum ablehnt. Hier dürften also alle Augen der Anleger weiter auf die Nachrichtenticker gerichtet bleiben. Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende sind vor diesem Hintergrund und gerade nach dem kleinen Kursfeuerwerk in dieser Woche nicht ausgeschlossen.

Im DAX geht es jetzt um die Marke von 22.300 Punkten, die den nächsten und vielleicht letzten Widerstand auf dem Weg zum Allzeithoch darstellt. Über 21.500 Zählern bleibt die Börsenampel auf Grün. Nach 3.700 Punkten Plus vom Tief nach dem Zoll-Crash dürften aber auch in Frankfurt vor allem kurzfristig orientierte Investoren verstärkt darüber nachdenken, ein paar Chips vom Tisch zu nehmen. Bestätigt hat sich aber einmal mehr, dass wer langfristig am Aktienmarkt unterwegs ist, auch in diesem Fall gut beraten war, Ruhe zu bewahren und die tagesaktuellen Schwankungen lediglich zur Kenntnis zu nehmen.

Vor dem Hintergrund des schwelenden Handelsstreits stehen auch die Quartalszahlen der großen Technologieunternehmen nicht so im Fokus wie in der Vergangenheit. Dennoch gibt es sie, die guten Nachrichten, starken Zahlen und aktionärsfreundlichen Strategien. Die Google-Mutter Alphabet hat bei Gewinn und Umsatz die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen und überraschte zudem noch mit einem Aktienrückkauf in einem Volumen von 70 Milliarden Dollar. Die Aktie springt nachbörslich um rund fünf Prozent nach oben und macht damit einen großen Schritt raus aus dem Abwärtstrend seit dem Jahresbeginn.

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