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Tradingideen

Treibt KI die Kauflaune an?

Börse München

Quelle: https://www.bundesbank.de
Fotos: Uwe Nölke / Nils Thies

Aufwärts: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche überwiegend Gewinne verzeichnet. Nachdem der Handel in der ersten Wochenhälfte noch teils richtungslos verlaufen war, ging es in der zweiten einheitlich nach oben. Die Impulse lieferten dabei die Kurssteigerungen an den US-Börsen, einige gut aufgenommene Quartalszahlen sowie die zeitweise gewachsene Hoffnung auf Zinssenkungen in den USA. Hintergrund für letztere waren deutlicher als prognostiziert zurückgegangene US-Inflationsdaten. Die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) endete ohne Überraschungen, klare Signale für das weitere Vorgehen gab es keine.

Wir stellen den Marktkommentar von Robert Ertl, Börse München, vor.

Dax mit deutlichem Wochengewinn

Der Dax gewann im Wochenvergleich 2,5 Prozent auf 16.961,39 Punkte. Der MDax stieg um 2,9 Prozent auf 26.174,57 Zähler. Der TecDax legte um 2,8 Prozent auf 3.359,87 Punkte zu. Lediglich der m:access All-Share, der in der Vorwoche noch gegen den Trend angezogen hatte, ging um 1,8 Prozent zurück auf 1.385,56 Zähler.
Sartorius und Siemens Energy konnten mit Quartalsdaten überzeugen, die Titel kletterten auf Wochensicht um 10,2 beziehungsweise 15,5 Prozent nach oben und zählten damit zu den größten Gewinnern im Dax. Noch stärker, nämlich um 15,6 Prozent, stieg in der vergangenen Woche lediglich der Kurs von Zalando. Die Papiere des Online-Modehändlers waren im vergangenen Jahr größte Dax-Verlierer und auch zu Beginn 2024 unter Druck, nun setzte eine Gegenbewegung ein und trieb die schwankungsanfälligen Titel nach oben. Im MDax sackte der Kurs von Puma um 11,7 Prozent ab, Anleger und Analysten zeigten sich von den vorgelegten Eckdaten für 2023 enttäuscht.
2023 war Zalando noch der größte Verlierer im Dax, doch vergangene Woche ging es bergauf. / Bild: Zalando.

Anleihen: Kein eindeutiges Signal

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche geschwankt, unter dem Strich aber letztlich zugelegt. Die Erwartungen einiger Marktteilnehmer, die EZB werde nach ihrer Ratssitzung klarere Signal auf kommende Zinssenkungen geben, erfüllten sich nicht, EZB-Chefin Christine Lagarde hielt sich nach Einschätzung von Beobachtern alle Richtungen offen. Hochkarätige Konjunkturdaten lieferten keine einheitlichen Impulse für oder wider Hoffnungen auf sinkende Leitzinsen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe ging im Wochenvergleich von 2,34 auf 2,30 Prozent zurück. Die Umlaufrendite sank von 2,32 auf 2,25 Prozent..

USA: Die Rekordjagd geht weiter

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Handelswoche ihre Rekordjagd fortgesetzt und erneut angezogen. Zu Ende der Handelswoche verlor sich der Schwung zwar, die Wochenbilanz blieb aber positiv. Der Dow-Jones-Index verbesserte sich im Wochenvergleich um 0,6 Prozent auf 38.109,43 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index legte um 1,1 Prozent zu auf 4.890,97 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index kam um 0,6 Prozent voran auf 17.421,01 Zähler.

Ausblick: Was sagt die Fed?

In der aktuellen Woche dürfte sich das Hauptaugenmerk der Anleger auf die Ratssitzung der US-Notenbank Fed richten, die auch das Geschehen an den deutschen Aktienbörsen maßgeblich beeinflussen dürfte. Wie bei der EZB werden von der anstehenden Fed-Sitzung keine Zinsänderung erwartet, doch hoffen die Marktteilnehmer wieder einmal auf Hinweise auf die weitere Geldpolitik. Allerdings gehen etliche Analysten davon aus, dass Fed-Chef Jerome Powell sich nicht bezüglich eines Zeitpunkts für Zinssenkungen äußern wird. Generell halten einige Experten die Hoffnungen auf mehrere, rasche Zinsschritte ohnehin für überzogen angesichts des robusten Zustands der US-Konjunktur.
Ob sich dieses Bild der amerikanische Wirtschaft weiter verfestigen wird, dürfte unter anderem von den US-Arbeitsmarktdaten abhängen, die zu Ende der aktuellen Handelswoche anstehen. Erste Anhaltspunkte liefert bereits zu Wochenmitte der Bericht des privaten US-Arbeitsmarktdienstleisters ADP. Mit Blick auf das weitere Vorgehen der EZB dürften vor allem die Verbraucherpreise in der Eurozone sowie das Bruttoninlandsprodukt der Eurozone und Deutschlands interessieren.

Hochkarätige Unternehmensmeldungen

Impulse kommen zudem von der laufenden Berichtssaison. Hierzulande legen beispielsweise aus der ersten Börsenliga die Deutsche Bank und Siemens Healthineers ihre Zahlen vor. Aus den USA kommen Daten und Ausblicke einiger Technologie-Schwergewichte wie AlphabetAppleMeta und Microsoft, die auch Einfluss auf hiesige Werte haben dürften. Nach Meinung von Analysten dürfte hier unter anderem das Thema Künstliche Intelligenz im Fokus stehen. Bereits in der vergangenen Woche hatten Aussagen von SAP  hierzu im Rahmen des Berichts die Anleger in Kauflaune versetzt und dem Kurs des Softwarekonzerns ein Wochenplus von 7,4 Prozent beschert.

 

Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 29.01.: Dallas Fed Herstellungsindex (USA)
Dienstag, 30.01.: 
US-Verbrauchervertrauen; S&P/Case-Shiller-Hauspreisindex (USA)
Mittwoch, 31.01.:
 Bruttoinlandsprodukt Deutschlands; Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Bruttoinlandsprodukt der Eurozone; Verbraucherpreise in der Eurozone; Ergebnis der Ratssitzung der US-Notenbank; ADP-Arbeitsmarktbericht (USA); Chicagoer Einkaufsmanagerindex (USA)
Donnerstag, 01.02.: 
Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA; Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA
Freitag, 02.02.: 
US-Arbeitsmarktbericht; Werkaufträge in den USA

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