„The Sky is the Limit“ heißt es derzeit im Deutschen Aktienindex, der mit scheinbarer Leichtigkeit nun direkt auf Wolke 18.000 zusteuert. Auch nach über vier Monaten Rally haben die Anleger an der Frankfurter Börse ihre Kauflaune nicht verloren. Europäische Zentralbank und Federal Reserve dürften jetzt nur noch darum konkurrieren, wer als erstes die Leitzinsen senkt. Der Mut im Frankfurter Ostend hat nicht gereicht, um gestern schon an der Zinsschraube zu drehen. Allein die Aussicht darauf, dass es allerspätestens im Juni soweit sein dürfte, reichte aber schon aus, um den DAX wieder auf Rekordjagd zu schicken. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Ob die 18.000 Punkte heute oder spätestens in der kommenden Woche fallen, darüber könnten auch die um 14:30 Uhr anstehenden Arbeitsmarktdaten aus den USA entscheiden. 200.000 neu geschaffene Stellen werden für den Februar erwartet. Mit Blick auf die deutlichen Abweichungen in den vergangenen Monaten ist auch heute wieder alles möglich. Aussagekräftiger und für die Geldpolitik entscheidender sollten deshalb die Zahlen zur Entwicklung der Stundenlöhne sein. Gerechnet wird hier mit einem leichten Rückgang. Starke Ausschläge nach oben dürften wieder Zinsfantasie aus dem Markt und aus den Kursen nehmen. Dann sollte auch der 18.000er Lauf des DAX hinausgezögert werden.
Deutlich nach unten geht es schon jetzt mit der Aktie von Hellofresh. Zu Pandemiezeiten wollten die Kochboxen viele haben, heute scheinbar nur noch wenige. Das einst gehypte Start-Up aus Berlin enttäuscht mit Zahlen und vor allem dem Ausblick auf ganzer Linie. Mit einem Gewinnrückgang für das laufende Jahr zu rechnen, spricht für hohe Kosten, um den Abwärtstrend des Kundeninteresses zu stoppen. Ob das gelingt, ist fraglich. Die Aktionäre zweifeln auch und gehen scharenweise von Bord. Die Aktie fällt auf den tiefsten Stand seit 2019. Wer als Anleger in das fallende Messer greifen will, sollte wirklich viel Appetit auf Kochboxen und Risiko mitbringen.