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Tradingideen

Glorreiche Sieben geben den Takt vor 

Im Takt der Quartalszahlen und Ausblicke der Glorreichen Sieben in den USA fahren die Börsen weltweit Achterbahn. Fast ohne Eigenleben schwingen die Kursbarometer nach starken Bilanzvorlagen von Microsoft und Alphabet heute wieder nach oben. Außer Spesen nix gewesen, möge man meinen. Auch der Deutsche Aktienindex steht nach einem Ausflug über die 18.200 und einem anschließenden Abtauchen unter die 17.800 Punkte heute wieder genau in der Mitte.

 

Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

Am Ende könnten es die Inflationsdaten aus den USA heute Nachmittag sein, die darüber entscheiden, ob der Markt die runde Zahl mit ins Wochenende nimmt oder nicht. Um 14:30 Uhr läuft der Preisindex für die persönlichen Ausgaben der Amerikaner (PCE-Deflator) über die Ticker, ein für die Notenbank äußerst relevanter Indikator, vielleicht noch wichtiger als der Verbraucherpreisindex.

Nimmt man alle Nachrichten dieser Woche von vier der sieben Schwergewichte und Kurstreiber der vergangenen Monate zusammen, ist von Zinserhöhungen und Konjunkturschwäche vielleicht mit Ausnahme Teslas nicht viel zu spüren, wobei der Autobauer aber eher mit branchenspezifischen Problemen zu kämpfen hat und für die Zukunft ebenfalls optimistisch bleibt.

Das dynamische Gewinnwachstum der großen US-Techs kompensiert auch die gestern fast schon nebenbei veröffentlichte Wachstumszahl für die amerikanische Wirtschaft, die mit 1,6 Prozent fü rdas erste Quartal deutlich schwächer als von den Ökonomen erwartet ausgefallen ist. Aber wenn man der Zahl etwas Positives abgewinnen will, dann dass die US-Notenbank Fed die leichte Abkühlung wohlwollend zur Kenntnis nehmen dürfte, was ihre Planungen für eine Zinswende in diesem Jahr angeht.

Denn trotz aller Erfolgsmeldungen aus den Unternehmen gilt der bange Blick der Investoren weiter dem US-Anleihemarkt. Zehnjährige Bonds rentieren schon wieder bei 4,7 Prozent und könnten so zum Bremsklotz der jüngsten Erholung am Aktienmarkt werden. Dreht der Trend hier nicht zeitnah, dürften neue Rekorde schwer werden. Auch die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen sind auf einem Jahreshoch angekommen, was doch für einige Zweifel dafür spricht, dass viele keinen Alleingang der Europäischen Zentralbank im Juni erwarten.

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