
Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.
Dass es mit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten ein volatiles Börsenjahr 2025 werden würde, damit war zu rechnen. Aber die Berg- und Talfahrt des DAX in den vergangenen drei Handelstagen toppt noch einmal alle Erwartungen. Auf die Rally über 23.000 Punkte am Montag folgte zunächst der größte Tagesverlust seit drei Jahren und ein Rutsch um 1.000 Punkte gestern, heute Morgen nun holt der deutsche Leitindex die erste Hälfte davon wieder auf und springt zurück an die runde Marke.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Hier erfahren Sie, wie Sie bei Robomarkets günstig in Aktien und ETFs anlegen.
Die Anleger erleben in diesen Tagen ein Wechselbad der Gefühle. Während die kurzfristig orientierten unter ihnen starke Nerven brauchen, bleiben Langfristanleger gelassen und sehen einen weiter intakten Aufwärtstrend und eine volatile Konsolidierung auf hohem Niveau. Während Trump die Börsen mit seinem Zoll-Wahnsinn weiter vor sich her treibt, kam der Impuls für die heutige Erholung im DAX gestern Abend aus Berlin.
Genau weiß man es nicht, aber rund eine Billion Euro neue Schulden sollen für Investitionen in die marode, deutsche Infrastruktur und die von einer Verteidigungsfähigkeit weite entfernte Bundeswehr aufgenommen und im Jahresverlauf zudem die Schuldenbremse reformiert werden. Ein Konjunkturpaket, das seinesgleichen in der deutschen Wirtschaftsgeschichte sucht und die Bau- und Rüstungsaktien heute Morgen zu den Gewinnern an der Frankfurter Börse macht. Im DAX aber könnten wir zunächst die letzten Zuckungen einer fulminanten Rally sehen, bevor der Markt in einer stärkeren Korrektur Kraft für eine Fortsetzung des Bullenmarktes sammelt.
Der Sportartikelhersteller Adidas hat seine Krise endgültig überwunden und ist auf den Erfolgspfad zurückgekehrt. Während die Konkurrenz Marktanteile verliert, setzte die Marke mit den drei Streifen im vergangenen Jahr 12 Prozent mehr um, der operative Gewinn wurde fast verfünffacht. Dem steht eine bereits schon wieder recht hohe Bewertung an der Börse mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 36 gegenüber, weshalb auch der Aufwärtstrend seit Jahresbeginn etwas ins Stocken geraten ist. Nun kommt die Aktie ihrer Unterstützung bei 230 Euro immer näher, die halten sollte, um den positiven Trend seit über zwei Jahren nicht zu gefährden.