Die Bundesregierung zeigt keinen Willen die Deutschen zu Aktionären zu machen. Ergo sollten junge Frauen und Männer das Aktienglück in die eigenen Hände nehmen. Los geht es mit dem richtigen Broker.
Es ist jammerschade. Aktien werfen seit Jahrzehnten im Schnitt mindestens sieben Prozent Rendite pro Jahr ab. Eine intelligent gestrickte Aktienrente könnte vor allem für Frauen im Alter Teil einer Basis gegen Altersarmut sein. Als Fazit der jüngsten Ideen der Bundesregierung bleibt aber, dass man sein Glück in die eigene Hand nehmen muss. 2020 startete eine frische Anlegergeneration in den Markt. Neulinge 2024 sollten mit der Wahl eines guten Brokers beginnen.
Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Aktienbesitzer in Deutschland zum vierten Mal in Folge stabil bei über 12 Millionen. Der leichte Rückgang gegenüber 2022 dürfte vor allem auf die hohe Inflation zurückzuführen sein, die den finanziellen Spielraum für Anlagen am Kapitalmarkt begrenzte. Auch das gestiegene Zinsniveau lässt festverzinsliche Anlagen wieder attraktiver erscheinen. Umso bemerkenswerter ist die Treue zur Aktie. Besonders erfreulich: Die Zahl der jungen Börsianer hat sich in den zurückliegenden zehn Jahren verdoppelt.
Neo-Broker rollen den Markt auf
Gerade Neulinge auf dem Parkett finden mittlerweile ein Angebot vor, von dem alte Börsianer noch nicht einmal träumen konnten. Sogenannte Neo-Broker wie Smartbroker locken mit frischem Design für junge Anleger. Spezialisten wie RoboMarktes zeigen vor allem im Devisenbereichhaben und im Copy Trading ihre Stärken und liefern ebenso wie etablierte Adressen wie Consorsbank oder Flatex mit innovativen Tools spielerischem Zugang zur Börse. Mit modernen Apps und vor allem günstigen Konditionen laufen sie manchen etablierten Anbietern den Rang ab. Denn gegen die Plattformen der genannten Adressen sieht eine ING doch sehr alt aus. Anleger profitieren vor allem vom starken Wettbewerb unter den Brokern. Insbesondere aktive Selbstentscheider, aber auch Anleger, die über einen Sparplan die Chancen am Kapitalmarkt nutzen wollen, stehen im Fokus der Broker und werden mit Lockangeboten umworben.
Jeder Anbieter hat allerdings Stärken und Schwächen. Ein gutes Beispiel dafür, wie man sich immer wieder neu erfinden muss, ist der Smartbroker. Schon in der Vergangenheit setzten die Berliner Maßstäbe in Sachen Preisgestaltung. Mit der nun erfolgten Umstellung auf die Nachfolgeplattform Smartbroker+ steht endlich auch eine moderne App zur Verfügung, dazu ein Auftritt, der nicht nur farblich in Erinnerung bleibt und jüngst einen Design-Preis abräumte. Rund 25 deutsche und internationale Handelsplätze stehen zur Auswahl. Mit über 2.000 Sparplänen gibt es beispielsweise eine große Vielfalt zumal der Mindestbetrag von 25 Euro pro Monat sehr niedrig ist. Mit der Umstellung auf Smartbroker+ wurde vor allem das Serviceangebot mit umfangreicheren Chartansichten, Hintergrundinformationen, Kennzahlen und Analystenbewertungen ausgebaut. Lediglich Kryptowährungen sind derzeit noch nicht verfügbar.
Klein aber fein
Aus der Riege der kleineren Broker ist Lynx ein guter Partner, die vor allem Aktien handeln und weltweit aktiv sein wollen. Der 2006 in den Niederlanden gegründete Broker bietet Zugang zu 150 Börsen in mehr als 20 Ländern. Lynx richtet sich mit seiner Produktpalette vor allem an erfahrene Börsianer und bietet Futures- und Optionshandel an den Terminbörsen von 18 Ländern an. Selbst exotische Destinationen wie Mexiko und Südafrika sind im Angebot.
Auch RoboMarkets richtet sich eher an professionelle Kunden und dürfte aufgrund der starken Medienpräsenz im Fußball-Sektor vielen Anlegern bereits bekannt sein. Die Produktpalette und das Preismodell überzeugen und rufen vor allem Währungstrader auf den Plan.
Alte Schule
Wer lieber den Online-Brokern der ersten Stunde vertraut und dennoch Wert darauf legt, an vielen internationalen Handelsplätzen aktiv sein zu können, sollte sich das Angebot von Consors ansehen. Neben den deutschen Präsenzbörsen und natürlich der Wall Street stehen gut 20 europäische und internationale Handelsplätze zur Verfügung. Im außerbörslichen Handel sind nahezu alle großen Emittenten angeschlossen. Bei den Kosten kann Consors allerdings nicht mit den Neo-Brokern mithalten. Zwar gibt es Rabatte für Vieltrader. Insgesamt ist das Preisstufenmodell aber nicht mehr zeitgemäß, unübersichtlich und für Einsteiger teuer.
Ähnlich fällt unser Fazit zur comdirect aus. Die Commerzbank-Tochter bietet über Website oder App ein umfassendes Leistungsspektrum und Zugang zu zahlreichen Börsen. Tools wie eine individuelle Risikoanalyse und Depotsimulation sowie eine teilweise an die eigenen Bedürfnisse angepasste Depotdarstellung runden das Paket ab. Doch auch hier gilt wie bei Consors: Selbst mit dem Viel-Trader-Angebot kommt man nicht an die Preisstruktur der Neo-Broker heran.
Natürlich gibt es neben den Aspekten der Kosten und der Bedienbarkeit noch viele weitere Argumente, warum man einen Broker auswählt. Der Berliner Broker Trade Republic versucht beispielsweise neue Kunden mit einer Kreditkarte zu locken. Dazu hat die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg jeden eine dezidierte Ansicht. Sie hat Trade Republic abgemahnt. Der Vorwurf: Die Werbung für die Bezahlkarte sei wettbewerbswidrig, weil sie irreführend sei. Im Brokerage muss man daher stets zweimal hinschauen.