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Tradingideen

Broker und Orderformen gut wählen und einsetzen

Geldanlage und Aktienhandel trifft bei vielen Menschen noch immer auf Vorurteile. Zu kompliziert und zu zeitaufwändig soll das Ganze sein. Dabei genügen zehn Minuten die Woche für beste Renditechancen. Wenn man es richtig angeht.

1997 war es bei mir soweit. Ich handelte meine erste Aktienposition und entrichtete an die Sparkasse in Bingen am Rhein in etwa zehn Prozent der Kaufsumme als Gebühr. Der Verkauf meiner Aktienposition Edel Music – so hieß die Firma meiner Wahl – kostete nochmals einige Prozente und vom eigentlich schönen Gewinn blieb nicht mehr viel übrig. Zu den Gebühren kam hinzu, dass man sich das Telefon schnappen musste, die Order durchgeben und dann auf einen möglichst guten Preis wartete. Natürlich sah man die volle Abrechnung erst Tage später in der Post. Rund 25 Jahre später können Sie Ihre Geldanlage im Grunde im Schlaf angehen. Sofern man seine Orders nicht noch immer bei den Sparkassen oder Postbanken dieser Welt abgibt, denn dort sind die Gebühren mitunter noch immer auf Level von annu-dazumal. Wer einen Überblick dazu möchte, sei auf einen Vergleich von Finanztest verwiesen. Der Smartbroker aus Berlin schneidet mit seinen Gebühren dort am besten ab und auch der Vergleich der Zeitschrift EuroamSonntag zeigt, wie man sein Geld zusammenhält. Im Währungsbereich ist der Preis-Leistungssieger RoboMarkets aus Frankfurt, die im aktiven Handel mit Währungen die besten Konditionen liefern. Spannend kann es jedoch auch sein, mit richtigen Orderformen Zeit und Geld zu sparen.

Einfach und zeitsparend

Denn vielfältige Orderformen erlauben einzustellen, wann man kaufen möchte und wenn man dann eine Aktie erworben hat, wann man sie wieder loswerden möchte und zu welchem Preis. Das Ganze geht bequem innerhalb weniger Minuten je Woche und in unserem Börsendienst auf feingoldresearch.de geben wir bei Portfolioaktionen den Lesern selbstredend Kauflimits und Verkaufslimits mit sowie die Angabe, wo man kostenfrei einen Aktien- oder Zertifikatekauf tätigen kann. So wird aus 15 Minuten kompliziertem Zeitaufwand und Gebühren von 30 oder 40 Mark Ende der 90er-Jahre heute eine Sache von einer Minute oft ohne Ordergebühren. Aber wie funktioniert es nun genau?

Orderformen helfen weiter

Wer sein Geld anlegen möchte, sollte auch beim Kauf und Verkauf genau hinschauen, um die Erfolgsaussichten zu steigern. Einige Orderformen bieten zwar Vorteile, beinhalten allerdings auch nicht zu unterschätzende Risiken. Anleger die schon länger an der Börse aktiv sind, können sich noch gut erinnern. Zur Jahrtausendwende musste man teilweise in der Bankfiliale vorstellig werden und schriftlich eine Order aufgeben, um Aktien zu handeln. Die Abwicklung war langwierig und kostete nicht selten viel Performance. Dann kamen die Online-Broker auf und gewannen rasant an Beliebtheit.

Schnelle und einfache Abwicklung sowie günstige Konditionen revolutionierten den Markt. Anschließend gab es zumindest für deutsche Anleger kaum noch größere Innovationen. Erst seit wenigen Jahren werden die etablierten Namen von Newcomern kräftig unter Druck gesetzt. Anbieter wie Lynx aus Berlin und Smartbroker aus Berlin mischen den Markt auf und Anleger profitieren von günstigeren Gebühren und innovativen Tools. Die Handhabung ist dabei oft Apple-like und somit einfach und selbsterklärend. Man sucht sich eine Aktie, beispielsweise Nvidia, klickt sich durch die Angaben für Limit und Gültigkeit der Orderdauer, tippt den maximalen Preis ein, den man bezahlen möchte und das war es.

Bestens ist nicht bestens

Der am häufigsten genutzte Ordertyp, die Market-Order, kann für Neulinge aber unliebsame Überraschungen bereithalten und ist ein Plädoyer für die Limit-Order. Dabei wird billigst gekauft und bestens verkauft, also zum nächstmöglichen Zeitpunkt und zum dann aktuellen Kurs. Dieser kann aber deutlich schlechter ausfallen als geplant. Als Eselsbrücke merkt man sich, dass bestens oft schlechtestens ist. Setzen Sie daher ein Limit und Sie sind auf der sicheren Seite.

Denn bei hochliquiden Blue Chips ist dies eher selten ein Problem. Im Nebenwertesegment der Aktien von SMA Solar, Krones, Varta oder Nordex und bei den oft beliebten spekulativeren Titeln sieht die Lage hingegen ganz anders aus. Gerade hier ist es wichtig, den Kauf- und Verkaufsauftrag mit Limits zu versehen. Beim Kauf wird so der selbst festgesetzte Höchstpreis nicht überschritten sowie beim Verkauf ein Mindestpreis erzielt. Limit-Order sind somit das Gegenteil von Market-Orders.

Weniger Stress, mehr Zeit

Viel weniger Stress, selbst in hektischen Phasen bieten zudem Stop-Orders. Bei einer Stop Buy-Order erfolgt die Ausführung erst dann, wenn ein festgelegter Kurs erreicht oder überschritten wird. Hingegen geht die Stop Loss-Verkaufsorder an den Markt, sobald ein vorab definierter Kurs aufgerufen oder unterschritten wird. Zu den wichtigen Börsenregeln zählt derweil das Grundprinzip „Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen“. Gerade wenn sich Positionen gut entwickeln und weiter ins Plus laufen, bietet ein älterer Stoppkurs nur noch wenig Schutz. Kaum jemand hat aber Zeit, die Absicherungen aller Depotpositionen fortlaufend anzupassen. Daher gibt es ein sinnvolles Vehikel, dass Gewinne quasi sichert und wie ein Trendkanal nachzieht. Mit dem Orderzusatz Trailing-Stop läuft der Stop automatisch mit dem Aktienkurs nach oben. Der Abstand zum aktuellen Kurs wird in absoluten Beträgen eingegeben und bleibt somit bei steigenden Kursen gleich. Dies führt dazu, dass bei kräftig anziehenden Notierungen die relative Differenz zwischen Kurs und Trailing-Stop immer geringer wird und die Wahrscheinlichkeit somit steigt, bei Korrekturen ausgestoppt zu werden. Fällt der Kurs unter den Trailing-Wert, wird die Position automatisch verkauft.

Sparpläne – fünf Minuten im Monat reichen schon

Wer für den aktiven Handel an der Börse keine Zeit hat, sollte zumindest die zahlreichen Sparpläne der Broker nutzen. Auch die Börsen sind mitunter sehr günstig, so zum Beispiel Gettex aus München, die in Verbindung beispielsweise mit UniCredit kostenfreier Handel im Derivatebereich ermöglichen.

Schauen wir nochmal auf die Sparpläne: Am Anfang werden nur Höhe und Intervall der Sparrate meist bezogen auf ETFs, Indexzertifikate oder Fonds festgelegt. Anschließend läuft alles automatisch ab: Der Betrag wird vom Konto abgebucht und in die gewünschten Wertpapiere investiert. Ohne sich lange mit den Märkten beschäftigen zu müssen erhält man so einen guten Durchschnittskurs. Noch einfacher kann langfristiger Vermögensaufbau nicht sein. Man sieht also – von den 90er-Jahren ist beim Aktienhandel fast nichts mehr übrig geblieben – wenn man den richtigen Broker oder die richtige Börse hat.

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