Mit den gestern veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA zeigte sich die Kehrseite einer nachlassenden Inflation, die noch am Mittwoch die Indizes auf neue Rekorde trieb. Geht es nach einem der wichtigsten Frühindikatoren für die Produktion in den USA, dem sogenannten Philly-Fed-Index, zeigen sich erste Bremsspuren in der amerikanischen Volkswirtschaft. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia fiel im Mai von 15,5 auf nur noch 4,5 Punkte. Gerechnet wurde zwar auch mit einem Rückgang, aber nur auf acht Prozent. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor. Im Juni haben Sie die Möglichkeit, Jürgen Molnar und weitere Experten live auf dem Börsenparkett zu erleben.Weitere Informationen…
Hierzulande drückte gestern die Siemens-Aktie mit einem Minus von sieben Prozent den Deutschen Aktienindex nach unten. Das industrielle Schwergewicht ist auch so etwas wie ein Frühindikator für die deutsche Wirtschaft. Der Münchener Konzern schlug eher vorsichtige Töne an und leidet aktuell vor allem unter der Investitionszurückhaltung der Unternehmen in die Automatisierung ihrer Produktionsprozesse. Und wer sich mit Investitionen zurückhält, glaubt nicht an den konjunkturellen Aufschwung.
Ohne eine zeitnahe Erholung der Wirtschaft und nur mit der Aussicht auf sinkende Zinsen, die dann wiederum zeitverzögert für einen positiven Effekt sorgen könnten, sind auch 19.000 Punkte für das entsprechenden Börsenbarometer etwas zu viel des Guten. Kurz vor dem nächsten Gipfel geht dem Markt zunächst die Luft aus. Vielleicht eine gute Gelegenheit für Anleger, ein paar im Mai noch beschleunigte Gewinne in der zweiten Monatshälfte mitzunehmen. Die kommende Woche könnte deshalb von einer Konsolidierung an der Frankfurter Börse geprägt sein.