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Tradingideen

Sell in May – was ist wirklich dran?

Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.

FR: Herr Molnar, die Börsenweisheit „Sell in May…“ ist wieder im Gespräch. Wie bewerten Sie diese Regel in Bezug auf die langfristige Anlagestrategie?

Jürgen Molnar ( Robomarkets ) : „… and go away, but remember to come back in September…“ Diese Börsenweisheit basiert auf kurzfristigen Trends und hat ihre Tücken. Langfristig betrachtet gibt es nur einen minimalen Vorteil für die „Sell-in-May“-Strategie im Vergleich zur konventionellen „Buy-and-hold“-Strategie. Zudem können Ausnahmemonate die statistische Gültigkeit dieser Regel verzerren, wie beispielsweise starke Börsenjahre ohne den gewünschten Rückgang ab Mai.

FR: Wie sollten Anleger angesichts dieser Weisheit ihre Investitionsstrategie anpassen?

Jürgen Molnar: Anleger sollten nicht blind auf solche Weisheiten vertrauen. Eine individuell angepasste Strategie mit diversifizierten Anlagen und einem langfristigen Blick ist entscheidend. Studien zeigen, dass Geduld und eine konsequente Anlagestrategie langfristig zu guten Ergebnissen führen.

FR: Welche alternativen Anlagestrategien empfehlen Sie Anlegern anstelle des „Sell in May“ Ansatzes?

Jürgen Molnar: Statt auf solche kurzfristigen Regeln zu setzen, sollten Anleger auf antizyklisches Investieren setzen. Dies bedeutet, bei Marktkorrekturen zu kaufen und bei Höchstständen auch mal Gewinne zu realisieren. Regelmäßige Käufe in kleinen Tranchen durch Sparpläne können ebenfalls eine gute Alternative sein.

FR: Welche Börsenweisheiten sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten für langfristige Anleger?

Jürgen Molnar: Zwei wichtige Weisheiten sind „Hin und her macht Taschen leer“ und „Lege nie alle Eier in einen Korb“. Eine langfristige, gut diversifizierte Anlagestrategie ist der Schlüssel zum Erfolg an der Börse, nicht kurzfristige Weisheiten.

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