Auf dem potenziellen Weg zu neuen Allzeithochs hat der Deutsche Aktienindex kurz nach dem heutigen Handelsstart eine entscheidende Hürde genommen. Über 18.200 Punkten springt die Börsenampel wieder auf Grün. Ob nun allerdings schon der Punkt erreicht ist, an dem auch die letzten Korrektur-Bären das Handtuch werfen, dürfte sich in den kommenden Stunden zeigen. Der Index sollte jetzt nicht zu schnell und zu weit nach unten abrutschen, um keinen erneuten Fehlversuch zu indizieren. Am Abend besprechen wir die Marktlage im Webinar ab 18.00 Uhr – Anmeldung kostenfrei hier…
Damit könnte der heutige Tag in Frankfurt auch darüber entscheiden, wohin die Reise am deutschen Aktienmarkt bis in den Sommer gehen wird. Was die fundamentalen Faktoren angeht, sieht für den Moment mal wieder alles nach einer der besten Börsenwelten aus. In der Eurozone und Deutschland zeigen die Einkaufsmanagerindizes eine sich verbessernde Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen an, während in den USA die schwächeren Daten in die gewünschte geldpolitische Richtung zeigen.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Geopolitik, die von der Börse gerade komplett ausgeblendet wird, der Euphorie keinen plötzlichen Strich durch die Rechnung macht. Putins Säbelrasseln und Israels Ablehnung einer Waffenruhe und die sich gleichzeitig fortsetzende Offensive im Gaza-Streifen hätten in einer anderen Marktverfassung durchaus das Potenzial für eine hohe Nervosität auf dem Börsenparkett gehabt. Was nicht heißt, dass die Stimmung nicht jederzeit kippen könnte.
Von Unternehmensseite gibt es insgesamt ein Daumen hoch für die 80 Prozent der im S&P 500 gelisteten Firmen, die die Erwartungen des Marktes übertreffen konnten. Daumen eher runter, aber Kurs dennoch hoch heißt es dagegen heute Morgen bei Infineon. Der Chiphersteller muss seine Prognose für das laufende Jahr senken, spricht von einem konjunkturell schwierigen Umfeld, einer Nachfrageschwäche und einem trägen Autosektor. Das heutige Plus in der Aktie dürfte deshalb eher dem bisherigen Jahresverlauf und einem „Jetzt ist die Katze aus dem Sack“-Effekt geschuldet sein. Ob das allerdings ausreicht, den Abwärtstrend zu beenden, ist fraglich.
