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Tradingideen

DAX steuert Kurslücke bei 17.200 an

Zwei Ängste treiben die Anleger an diesem Freitagmorgen um: Die Angst vor einem Flächenbrand in Nahost und die Angst vor einer Zinserhöhung statt -senkung in den USA im weiteren Jahresverlauf. Eine Kombination, die so toxisch ist für einen Aktienmarkt, in dem sich bereits seit dem Osterwochenende Anfang April Sand im Getriebe befindet. Mit den sich dramatisch beschleunigenden geld- und geopolitischen Unsicherheiten könnte aus der heute noch völlig gesund ausschauenden Korrektur am Aktienmarkt am Ende eine Trendwende werden. Im DAX wartet nach wie vor zunächst bei 17.200 Punkten eine Kurslücke, die jetzt wohl definitiv geschlossen werden dürfte. Auf diesem Niveau würden dann die Karten für den weiteren Jahresverlauf neu gemischt. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.

Auch wenn Teheran wohl eher aus taktischen Gründen einen Angriff Israels noch dementiert, steht ohne Zweifel, dass es in der Region weiter rumort und aus zwei, drei Vergeltungsschlägen jederzeit ein nächster Krieg auf diesem Globus entstehen kann. Neben all dem menschlichen Leid dürfte dann vor allem der Ölpreis als Barometer dienen, wie sich die Geldpolitik wegen höherer Inflationsgefahren und damit auch die Finanzmärkte in Zukunft entwickeln werden. Nach einem kurzen Peak heute Nacht ist dieser zwar wieder zurückgekommen, so wie sich auch die Börsen wieder etwas erholen. Aber aus der Ruhe und scheinbaren Einbahnstraße des ersten Quartals könnte für viele Anleger jetzt eine Sackgasse werden, aus der sie alle irgendwann gemeinsam schnell rückwärts wieder rauswollen.

Vor diesem Hintergrund treten die über den Erwartungen liegenden Zahlen des Streaming-Anbieters Netflix schon fast in den Hintergrund. Öl ins geopolitische Feuer könnte noch die Anordnung der chinesischen Behörden gießen, dass Apple die Chat-Anwendung Whatsapp aus dem App-Store in China löschen muss. Gleiches gilt für die Konkurrenz von Elon Musks Twitter-Nachfolger X. Wenn auch nicht mit militärischer Gewalt, die Sorge vor einem Wiederaufflammen handelskriegsähnlicher Zustände zwischen den USA und China ist ein weiterer Unsicherheitsfaktor auf einer immer länger werdenden Liste für den Aktienmarkt.

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