
Jürgen Molnar ist Kapitalmarktstratege beim Broker Robomarkets.
Wenn gute Nachrichten wie Zinssenkungen am Aktienmarkt lediglich mit einem Schulterzucken honoriert werden, ist dies ein Zeichen für nur noch wenig Kaufinteresse und kündigt auf hohem Niveau zumindest mal eine Pause an. Wenn aber auf der anderen Seite die investierten Anleger an ihren Positionen festhalten, droht nahezu Stillstand an der Börse. Und wenn sich dann kurz vor Jahresschluss noch die Bücher der professionellen Marktteilnehmer langsam schließen und die Büros vor den Feiertagen leeren, geht die Volatilität immer weiter zurück.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
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An diesem letzten Handelstag der Woche stehen keine großen Themen und Termine mehr auf der Agenda, weshalb sich der Deutsche Aktienindex schwer damit tun dürfte, das Allzeithoch knapp unter der 20.500er Marke nachhaltig zu überwinden. Gestern scheiterte er nur knapp daran, was zusätzlich als kleines Signal der Schwäche interpretiert werden könnte. Dennoch sind derzeit keine echten Verkäufer im Markt. So droht eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung zwischen 20.250 und 20.460 Punkten.
Gute Nachrichten gibt es kurz vor Jahresende von zwei Rückversicherern. Hierzulande erwartet die Münchener Rück, oder auch „neudeutsch“ Munich Re, für 2025 einen Nettogewinn von sechs Milliarden Euro, nach prognostizierten knapp über fünf Milliarden Euro in diesem Jahr, also ein stolzes 20-Prozent-Plus. Das Geschäft mit Großschäden aller Art zeichnet sich durch eine gute Prämien-Kosten-Quote aus und sorgt so für kontinuierliches und dynamisches Wachstum.
Nach einem Plus in der Aktie von gut 35 Prozent in diesem Jahr und einem neuen Allzeithoch bei 517 Euro war auch hier erst einmal die Luft raus. Ein Blick auf den Langfristchart zeigt aber einen kontinuierlichen Aufwärtstrend, der seine Bestätigung in der Geschäftsentwicklung und Wachstumsdynamik findet. Gleiches gilt für den Schweizer Konkurrenten Swiss Re, wo man zwar nicht weniger optimistisch für 2025 ist als in München, im laufenden Jahr allerdings mit einem Gewinnrückgang leben muss.