Die Märkte haben einen Fehlstart in das Jahr 2024 hingelegt. Besonders Big-Tech musste Federn lassen, aber auch der DAX hat den Rekord vorerst aus dem Blick verloren. Wir sprechen mit Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, über den Jahresauftakt.
FR:Jürgen, du kommst am Montag Morgen von einem Interview auf dem Börsenparkett. Wie ist die Stimmung in Frankfurt für den DAX?
Jürgen Molnar: Nun, der DAX kämpft weiter darum, das Niveau des alten Rekordhoch bei 16.529 Punkten zu verteidigen.Das ist sozusagen die Schlüsselposition. Professionelle Anleger, die nach dem Jahreswechsel zurück ins Büro kehren, werden diesen Fehlstart sicherlich auf verschiedene Weisen interpretieren. Einige könnten dies als günstige Einstiegsgelegenheit sehen, während andere sich möglicherweise den Gewinnmitnahmen aus der Vorwoche anschließen. Das ist Teil des Spiels, und es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Märkte in den kommenden Tagen entwickeln.
FR: Die Entscheidung über den Bitcoin-ETF steht bevor. Steht Bitcoin erneut ein goldenes Jahr bevor?
Jürgen Molnar: Mittwoch wird ein spannender Tag für Krypto-Enthusiasten. Die mögliche Zustimmung der SEC zum Bitcoin-ETF könnte zweifellos einen positiven Einfluss auf den Kryptowährungsmarkt haben. Auf der anderen Seite könnte dies jedoch bedeuten, dass Gelder von Kleinanlegern eher in den Krypto- als in den Aktienmarkt fließen. Märkte sind miteinander verbunden, und Veränderungen in einem Bereich können Auswirkungen auf andere haben. Wir müssen also aufmerksam sein.
FR: Der US-Arbeitsmarktbericht für Dezember war in den Details weniger stark als der erste Blickvermuten lässt. Wie bewertest du die diese Daten im Hinblick auf die Erwartungen an eine Zinssenkung der Fed im März?
Jürgen Molnar: Die Arbeitsmarktdaten sind wichtig und passen nicht unbedingt zu den eingepreisten Erwartungen für eine frühe Zinssenkung im März. Doch die Märkte sind oft voller Überraschungen. Der kräftige Renditeanstieg in den USA und in der Eurozone sollte zumindest dazu führen, dass die Nervosität etwas abnimmt.
FR: Am Montag wurden Daten zur Industrie veröffentlicht.
Jürgen Molnar: Die Exporte überraschen auf der Oberseite. Dies ist vor allem einer anziehenden Handelsaktivität mit China zu verdanken. In die Volksrepublik wurden im November 3.1% mehr Waren exportiert als noch im Oktober. Dies ist ein Hoffnungsschimmer.
FR: Was wird bei Robomarkets gehandelt?
Jürgen Molnar: Die Trader bei Robomarkets, denen man auch im CopyTrading folgen kann, haben den DAX-Anstieg im Dezember für Absicherungen und Short-Positionen genutzt. Der Rückschlag kommt daher gar nicht ungelegen und dürfte von aktiven Tradern gern gesehen werden. Ansonsten sind viele Anleger auf den Bitcoin-Zug aufgesprungen. Auch bei Tech sehen wir kurzfristig verstärktes Interesse. Eine Apple ist mit der schnellen Korrektur auf 180 Dollar für Trader interessant geworden.