Tesla ist immer für eine Überraschung gut. Elon Musk tauscht Teile seine Firmenvermögens von Dollar in Bitcoin um. Die Krypto-Fangemeinde träumt nun von der 100.000-Dollar-Marke. Vorsichtige Optimisten sehen den Bitcoin bis zum Sommer bei 60.000. Dollar Die Volatilität dürfte weiterhin enorm bleiben. Uns erreichen zahlreiche Nachfragen zu Zertifikaten auf Bitcoin. Derzeit gibt es leider kein Angebot. Wir empfehlen weiterhin etoro als Broker für Kryptowährungen.
„Wenn Sie Ihren Aktionären einen Gefallen in Höhe von 100 Mrd. Dollar tun wollen, konvertieren Sie die Tesla-Bilanz von Dollar in Bitcoin“, schlug Michael Saylor, Konzernchef des Softwareherstellers Microstrategy und großer Bitcoin-Fan, Elon Musk vor wenigen Wochen in einem Tweet vor. Was wie ein Spaß klang, ist nun teilweise Realität geworden.
Denn der Tesla-Chef hat laut der Veröffentlichung seiner Bilanz bei der US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC einen ersten Schritt in diese Richtung gesetzt. Tesla investierte 1,5 Mrd. Dollar in die größte Kryptowährung Bitcoin. Zum Vergleich: Der Wert aller Bitcoins beträgt 800 Mrd. Dollar. Damit besitzt der Konzern rund 0,2 Prozent aller bislang geminten Münzen und investierte rund acht Prozent des Ende vergangenen Jahres ausgewiesenen Cash-Bestands. Die Beteiligung wurde als ein neuer Risikofaktor im jährlich einzureichenden Jahresabschluss der SEC bewertet, der sogenannten 10K-Form.
Tesla geht neue Wege
Dabei wurde deutlich, das Tesla bereits digitale Vermögenswerte gekauft hat und künftig mit frei verfügbaren Barmitteln weitere erwerben möchte. Damit will der Konzern sich mehr Flexibilität verschaffen. Neben digitalen Vermögenswerten wie etwa Bitcoin sollen auch Goldbarren, Goldfonds erworben werden. Tesla plant außerdem, in naher Zukunft Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren. „Wir gehen davon aus, dass wir in naher Zukunft Bitcoin als Zahlungsmittel für unsere Produkte akzeptieren werden, vorbehaltlich geltender Gesetze und zunächst auf begrenzter Basis“, heißt es in dem SEC-Dokument. Die Auswirkungen sind potenziell weitreichend, da Tesla das wertvollste Autounternehmen der Welt ist. Chefstratege Gil Shapira vom Krypto-Broker Etoro glaubt, dass die Nachricht gut für die Tesla-Aktie sein könnte.
„Dieser Schritt könnte mehr Schwung in die Aktien von Tesla bringen, da mehr Investoren beginnen, das Krypto-Engagement des Unternehmens als Teil der Gesamtbewertung zu sehen“, erklärt Shapira als Reaktion auf die SEC-Veröffentlichung. „Letztlich werden Investoren diese Entwicklung genau beobachten, um zu sehen, ob andere Unternehmen dem Beispiel Teslas auf ihrem Krypto-Weg folgen werden“.
Zahlungsdienstleister setzen auf Bitcoin
Auch bei den Zahlungsabwicklern stehen die Kryptowährungen weit oben auf der Agenda. Seit Herbst vergangenen Jahres können Paypal-Kunden Bitcoins und einige weitere Digitalmünzen kaufen, halten und verkaufen. In diesem Jahr soll das Angebot international ausgerollt werden. Die Entscheidung dürfte der Online-Zahlungsanbieter bisher nicht bereut haben. Im vierten Quartal sprang das Handelsvolumen auf 277 Mrd. Dollar. Kunden, die Kryptos über die Plattform gekauft haben, loggten sich doppelt so häufig ein wie vorher, als es die Möglichkeit noch nicht gab. Damit geraten andere Anbieter unter Zugzwang.
Visa legt bereits nach und will noch in diesem Jahr ein Softwareprogramm veröffentlichen, mit dem jede Bank Kryptowährungen anbieten könnte. Die mangelnde Massenadaption des Bitcoin wird bisher als einer seiner größten Schwächen bewertet. Doch das Pendel schlägt langsam um, die Kryptowährungen könnten in nicht allzu ferner Zukunft ein normales Zahlungsmittel werden. Paypal hat weltweit rund 325 Millionen aktive Nutzer, Visa zählt etwa 2,5 Milliarden Karteninhaber. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis Mastercard und andere Konkurrenten nachziehen.
Bei Tesla rundet das offensive Trommeln für Bitcoin die eigene Marketingstrategie ab. Denn seit Jahren gelingt es erfolgreich, das Märchen vom ökologischen Elektroauto zu erzählen. Da mutet es nur konsequent an, dass Elon Musk mit Bitcoin eine Technologie fördert, die unter ökologischen Aspekten wie dem Stromverbrauch so sinnvoll ist, wie Golf spielen in der Sahara.