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Tradingideen

DAX-Rekord – Fragen an den Experten

Bereits am Montag könnten die Karten an der Börse neu gemischt werden. Denn es ist der Handelstag nach dem großen Verfall von Optionen und Futures auf Einzelaktien und Aktienindizes. Wir sprechen mit Jürgen Molnar, Kapitalmarktexperte beim Broker Robomarkets über die Rekordfahrt an den Märkten.

FR: 18.000 im DAX. Was ist noch drin?

Jürgen Molnar: Mit dem dreifachen Verfallstag am Freitag steht die Rally im Deutschen Aktienindex auf dem Prüfstand. Der Hexensabbat könnte einmal mehr den Wendepunkt an der Börse markieren. Dafür spricht, dass an den Optionsmärkten in den vergangenen Wochen einige Händler „schief“ lagen. Diese hatten Calls geschrieben und mussten daher Aktien in die Rallye hinein kaufen. Das hat den DAX-Anstieg beschleunigt. Mehr dazu auch in meinem Interview mit NTV am Freitag…

FR: Wie sieht es unter der Oberfläche aus?

Jürgen Molnar: Seit Ende Oktober vergangenen Jahres hat der Index rund 21 Prozent zugelegt. Dafür waren allerdings gerade einmal fünf Einzelwerte im DAX hauptverantwortlich: Siemens, Airbus, Mercedes-Benz, Allianz und SAP stehen für 60 Prozent der Kursgewinne, das hat das Handelsblatt ausgerechnet. Ohne diese Unternehmen läge das Plus der vergangenen viereinhalb Monate nur bei acht Prozent und der DAX 40 Index damit sogar noch unter 16.000 Zählern.

Das, was man also dem US-Technologieindex Nasdaq oder überhaupt den großen Indizes zuschreibt, nämlich das Klumpenrisiko aufgrund der Konzentration auf einige, wenige Titel, ist im deutschen Leitindex nicht anders. Das Einzige, was man dagegenhalten kann, dass sich die Leitwölfe im DAX zumindest in sehr unterschiedlichen Branchen bewegen. Aber husten in den kommenden Monaten diese glorreichen Fünf, bekommt der Gesamtmarkt garantiert auch die Grippe.

FR: Mit der Zulassung von Bitcoin Spot-ETFs in den USA begann ein Aufwärtstrend für Bitcoin, der bisher kein Ende zu nehmen scheint. Wie bewerten Sie diesen Trend?

Jürgen Molnar: Der Aufwärtstrend von Bitcoin nach der Zulassung von Spot-ETFs in den USA ist bemerkenswert. Die Rekordzuflüsse könnten langfristig zu einer Angebotsknappheit führen, insbesondere wenn sich diese Akkumulierung fortsetzt.

FR: Die Inflation war ein Thema der Woche…

Jürgen Molnar: Die leicht über den Erwartungen liegende Inflation im Februar deutet auf anhaltende Preisdrücke hin, insbesondere im Dienstleistungssektor. Diese zeigen wie schwer es wird das Inflationsziel zu erreichen. Besonders die Anleihenmärkte haben empfindlich reagiert.

FR: Was sind Ihre Erwartungen hinsichtlich der Reaktion der Fed auf den Bericht?

Jürgen: Molnar: Der Bericht allein wird wahrscheinlich nicht ausreichen, um die Fed von einer Zinssenkung zur Jahresmitte abzuhalten. Dennoch könnte er Zweifel darüber aufwerfen, ob sich die Inflation ohne eine weitere Entspannung des Arbeitsmarkts dem Zielwert der Fed annähern wird.

Vielen Dank Jürgen

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